Für die „Saar-Linke“ ist G9 überfällig
Ähnlich wie die Sozialdemokraten spart die Links-Partei nicht mit Kritik an dem CDU-Vorstoß zu Gymnasium Plus, der als Wahlkampf-Manöver bezeichnet wird. Darüber hinaus – und das ist für uns das Wesentliche – hat auch die Fraktion der Saar-Linke keine Einwände.
In der Pressemitteilung vom 12. Januar heißt es:
Zur heutigen Ankündigung der CDU, zurück zum Abitur nach neun Jahren zu wollen, sagt die bildungspolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende der Fraktion Saar-LINKE, Barbara Spaniol:
„Es ist schon bemerkenswert, dass die Saar-CDU kurz vor der Landtagswahl zurück zu G9 will. Jahrelang haben sich die Christdemokraten energisch gegen eine erneute Debatte über die Rückkehr zu G9 gewandt. Von der zu Beginn der Legislatur eingesetzten sogenannten Expertenkommission war bis heute kaum etwas zu hören – sie hat sich ja offenbar kein einziges Mal mit dem Thema Abitur nach neun Jahren Gymnasium befasst. Das ist schon ein Armutszeugnis. Die Chance, innerhalb einer gesamten langen Wahlperiode das Abitur nach 9 Jahren auch am Gymnasium einzuführen, wurde schlichtweg vertan.“
Die Linke hat sich stets gegen G8 ausgesprochen, da das Turbo-Abi nachweislich ein riesiger schulpolitischer Fehler war. Während andere Bundesländer diesen Fehler längst korrigiert haben, mussten saarländische Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrkräfte und ihre Familien jahrelang bis heute damit leben.
Spaniol weiter: „Besser spät als nie kommt nun endlich Bewegung in die Diskussion. Wer regiert, der ist auch in der Verantwortung. Deshalb muss die Landesregierung nun ein klares Gesamtkonzept zur Umsetzung von G9 vorlegen. Und um eine echte Augenhöhe zu den Gymnasien herzustellen, brauchen insbesondere nun die Gemeinschaftsschulen kleinere Klassen und mehr Personal, da sie zu einem großen Teil die Aufgaben der Inklusion stemmen müssen – ebenso wie die Förderung von Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien.“